- Trinkwasser ist ein günstiges Lebensmittel mit sehr hoher Qualität.
- Beim Thema Gewässerschutz sind Wasserversorger, Politik, Landwirtschaft und Verbraucher gemeinsam gefragt.
- Der Wert des Gutes Trinkwasser muss wieder mehr in den Mittelpunkt rücken.
Der Tag der Umwelt am 5. Juni ist wichtiger denn je, wie die aktuelle Klimaschutzdiskussion und die Fridays-for-Future-Bewegung belegen. „So wichtig es ist, die Energiewende voranzutreiben und den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren, sollte in der Diskussion das Thema Wasser nicht vernachlässigt werden“, mahnt Torsten Höck, Geschäftsführer des Verbandes für Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (VfEW). Wasser ist Lebensgrundlage und sollte daher bestmöglich geschützt werden. Der VfEW, dem mehr als 240 Unternehmen aus der Energie- und Wasserbranche angehören, setzt sich daher verstärkt für den Gewässerschutz ein.
„Wir verfügen in Baden-Württemberg über qualitativ hochwertiges Trinkwasser“, betont Höck. Die Wasserversorgung muss sich jedoch zunehmenden Herausforderungen stellen. Neben dem Klimawandel, der durch trockene und warme Jahre zu sinkenden Grundwasserständen führt, sind auch eine wachsende Zahl von Spurenstoffen zu nennen, die in Grund- und Oberflächenwasser gefunden werden. Neben den Düngemitteleinträgen durch die konventionelle Landwirtschaft zählen dazu auch Mikroplastik sowie Arzneimittelrückstände.
„Die Wasserversorger können sich darauf einstellen“, so Höck. „Dennoch muss die Devise lauten: Es sollte erst gar nichts ins Wasser gelangen, was später aufwendig und teuer herausgefiltert werden muss. Nur so kann Trinkwasser als unser Lebensmittel Nummer 1 langfristig in sehr hoher Qualität zu günstigen Preisen bereitgestellt werden.“ Laut Zwischenbericht zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Baden-Württemberg, die das Umweltministerium im Frühjahr veröffentlicht hat, ist jedoch immer noch in 11 Grundwasserkörpern im Land die Nitratbelastung zu hoch. Der VfEW spricht sich daher dafür aus, die Verordnung zu Anforderungen an die Düngung in bestimmten Gebieten zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen (VODüVGebiete) noch einmal zu überarbeiten, weil nach Verbandssicht die bisher beschriebenen Maßnahmen unzureichend sind.
Bewusstsein für Trinkwasserschutz stärken
„Grundsätzlich sind jedoch viele weitere Akteure gefragt, wenn es um Gewässerschutz geht“, so der VfEW-Geschäftsführer weiter. In der Pflicht sieht er nicht nur die Landespolitik. Jeder Hof, der von konventioneller Landwirtschaft auf Ökolandbau umstellt, entlastet unser Trinkwasser. Auch die Verbraucher können einen Beitrag leisten – zum Beispiel durch einen bewussten Verzicht auf Plastik und die richtige Medikamentenentsorgung. Höck: „Trinkwasserschutz ist ein drängendes Thema, das uns allen bewusst sein sollte, da es um unser wertvollstes Lebensmittel geht.“
Stuttgart, 4. Juni 2019