Stadtwerke stehen hinter der Energiewende

Mehr als 100 Teilnehmer von kleinen und mittleren Stadtwerken diskutierten beim 13. KMU-Forum Süd des BDEW

  • Erneuerbare Energien entwickeln sich vor allem im Stromsektor sehr gut
  • Bessere Rahmenbedingungen des Bundes für mehr Planungssicherheit im Süden gefordert
  • Mehr als 100 Teilnehmer von kleinen und mittleren Stadtwerken diskutierten darüber beim 13. KMU-Forum Süd des BDEW

Die erneuerbaren Energien sind in Deutschland vor allem im Stromsektor mit ca. 38 Prozent Anteil an der Stromerzeugung auf einem guten Weg. Allerdings gibt es verschiedene Punkte, die den weiteren Ausbau insbesondere in Süddeutschland ins Stocken geraten lassen. Wechselnde Rahmenbedingungen im Bereich der Windenergie sowie die kurzfristige Kürzung der Vergütung für neue Photovoltaik-Anlagen und das damit verbundene zunehmende Projektrisiko beschäftigen die kleinen und mittleren Stadtwerke, die beim 13. KMU-Forum Süd am 14. November in Reutlingen darüber diskutierten.

VfEW-Präsident Klaus Saiger, der gleichzeitig Geschäftsführer der FairNetz GmbH in Reutlingen ist, nannte die aktuelle Zeit für Netzbetreiber „spannend“. Es gebe derzeit viele Herausforderungen, welche die Stadtwerke mit der nötigen politischen Unterstützung aber meistern werden. „Wir als Unternehmen stehen hinter der Energiewende und wollen sie voranbringen“, so Saiger vor den mehr als 100 Teilnehmern des KMU-Forums. „Dafür benötigen wir aber Freiheiten, um engagiert und kreativ daran zu arbeiten.“ Die Aktualisierung des bestehenden Regulierungsrahmens hält er daher für unumgänglich, wie er in einer Diskussion mit Umweltminister Franz Untersteller und Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des BDEW, deutlich machte.

Als kontraproduktiv für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg bewerteten viele Teilnehmer den aktuellen Entwurf des Energiesammelgesetzes des Bundes, der Anfang November vorgelegt wurde. Aus Sicht von Umweltminister Franz Untersteller fehle die Chance für den Ausbau der Windkraft im Süden: „Wir brauchen die richtigen Voraussetzungen im Bund, um hier kostengünstige Windkraftanlagen erstellen zu können. Wenn keine Differenzierung zwischen Nord und Süd erfolgt, wird es keine erfolgreichen Ausschreibungen für den Süden geben.“ Auch das Vorhaben, die Einspeisevergütungen für neue Photovoltaik-Anlagen bereits ab Januar 2019 um 20 Prozent zu kürzen, sieht Untersteller ebenso wie die Energiewirtschaft negativ. Bereits weit entwickelte Projekte würden dadurch gefährdet. Der gerade wieder steigende Zubau an PV-Anlagen werde dadurch gedämpft. 

CO2-Preissignal gefordert

Kritisch sieht die Energiewirtschaft den Fortschritt der Energiewende im Verkehrs- und Wärmesektor. „Im Bereich der CO2-Reduktion hat der Verkehrssektor bisher nichts gebracht“, so Stefan Kapferer in der Diskussion. „Wir brauchen ein CO2-Preissignal, um im Non-ETS-Bereich die Wettbewerbsfähigkeit des Produktes Strom zu stärken.“ Auch Umweltminister Franz Untersteller sprach sich für eine stärkere CO2-Bepreisung aus. „Das Thema CO2-Bepreisung ist das zentrale Instrument um die CO2-Minderungsziele bis 2020 zu erreichen.“


Stuttgart, 16. November 2018

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