Keine Entspannung beim Strompreis

Trotz einer leicht gesunkenen KWK-Umlage bleibt die Steuern- und Abgabenlast hoch


  • KWK-Umlage leicht gesunken
  • Einkaufspreise an den Energiebörsen sind stark gestiegen
  • Steuern- und Abgabenlast weiterhin bei rund 54 Prozent

Mit der KWK-Umlage steht auch der letzte staatlich festgelegte Bestandteil am Strompreis fest. Die nun festgelegten 0,280 Ct/kWh bedeuten eine leichte Senkung um 0,065 Ct gegenüber dem Vorjahr. Dennoch können Verbraucher nicht auf sinkende Strompreise hoffen, meint der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. in Baden-Württemberg (VfEW). „Zwar sinken KWK- und EEG-Umlage minimal, während andere Abgaben steigen, an der sehr hohen Abgabenlast ändert sich jedoch wenig“, sagt VfEW-Geschäftsführer Torsten Höck.

Hinzu kommen deutlich gestiegene Beschaffungskosten. „Im Einkauf hat sich der Strom innerhalb von zwei Jahren um mehr als die Hälfte verteuert“, so Höck. Lag der Einkaufspreis für das Lieferjahr 2017 noch im Schnitt bei etwas über 30 Euro, sind es für das Lieferjahr 2019 mehr als 50 Euro. Gründe für die höheren Einkaufspreise gibt es mehrere. Zum einen sind die Rohstoffpreise für Kohle und Erdgas gestiegen, die für die Stromproduktion immer noch eine wichtige Rolle spielen. Zum anderen haben sich die Preise für CO2-Zertifikate im Jahr 2018 nahezu verdreifacht.

Damit die Verbraucher entlastet werden, regt der VfEW eine Senkung der Steuern und Abgaben an. Möglichkeiten sieht der Verband bei der Stromsteuer, die drastisch gesenkt werden könnte. Vor allem an der Stromsteuer. Torsten Höck: „Im Europavergleich zahlen deutsche Kunden den höchsten Strompreis, was unter anderem an der hohen Abgabenlast liegt“. Rund 54 Prozent des Preises sind staatlich festgelegt. „Energieversorger können nur noch rund 20 Prozent des Energiepreises selbst beeinflussen“, argumentiert Höck. Wie dieser Anteil aussieht, bestimmt letztlich der Markt. „Stromlieferanten sind längst keine Monopolisten mehr, sondern stellen sich in allen Regionen Baden-Württembergs dem Wettbewerb.“


Stuttgart, 29. Oktober 2018

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