"Die Verteilnetze müssen ausgebaut und zu intelligenten Netzen weiterentwickelt werden, damit unsere Stromversorgung auch zukünftig gewährleistet ist“, sagte der Ministerialdirektor im Umweltministerium, Helmfried Meinel, bei der Präsentation der Verteilnetzstudie im Mai 2017. Torsten Höck, Geschäftsführer des VfEW, stellte die Ergebnisse der Studie aus Sicht der Verteilnetzbetreiber dar. Erstmalig haben die Projektpartner eine Analyse zum landesweiten Ausbaubedarf der Verteilnetze für das Jahr 2030 durchgeführt. Sie basiert auf einer umfangreichen, realen Datengrundlage und beleuchtet drei unterschiedliche Szenarien. Für jedes Szenario wurde beispielsweise untersucht, wie sich die Spitzenkappung in der Netzplanung, die Betriebsweise von Flexibilitätsoptionen und die Sektorenkopplung auf zukünftige Investitionen in den Netzausbau auswirken. Es stellte sich heraus, dass eine Spitzenkappung den Ausbaubedarf flächendeckend über alle Spannungsebenen hinweg um 19 Prozent reduzieren würde. Auch netzorientiertes Verhalten im Betrieb führt zu einer geringeren Belastung der Verteilnetze. Zu den Auswirkungen der Sektorenkopplung sagte Helmfried Meinel: „Elektromobilität und der verstärkte Einsatz von Wärmepumpen werden den Strombedarf in der Zukunft weiter erhöhen. Der dadurch erforderliche zusätzliche Netzausbau verursacht deutlich höhere Kosten.“ Um diese Kosten gerecht zu verteilen, so Meinel weiter, sollte die Bundesregierung die aktuelle Netzentgeltsystematik prüfen oder zumindest flexibles Netzverhalten entsprechend vergüten.
Hintergrund:
Im Auftrag des Ministeriums für
Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Baden-Württemberg haben
das Institut für Energiesysteme,
Energieeffizienz und Energiewirtschaft
der Technischen Universität
Dortmund und das Beratungs- und
Consultingunternehmen ef.Ruhr
GmbH eine Studie zum Ausbau der
Verteilnetze im Land erstellt. Die
Studie sollte die aktuellen Herausforderungen
für die Netzbetreiber
darstellen, Verständnis für den erforderlichen
Ausbaubedarf schaffen
und Impulse für eine vorausschauende
Planung geben.
Die Studie kann auf der Webseite
des Umweltministeriums heruntergeladen werden.