Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg schreitet weiter voran. Für das Gelingen der Energiewende ist jedoch wichtig, diesen in Einklang mit dem Ausbau der Stromnetze zu bringen und besser zu synchronisieren. Damit dies gelingen kann, haben VfEW und die Plattform Erneuerbare Energien (PEE) im Frühjahr 2025 das Projekt „SyNEA“ gestartet, welches auf drei Jahre angelegt ist und vom Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz gefördert wird.
Im Rahmen des Projekts SyNEA werden strategische Ansätze zur besseren Koordinierung von Energieinfrastruktur und Erzeugungskapazitäten in Baden-Württemberg entwickelt. Ziel ist es, den Netzausbau effizienter zu gestalten, die Integration erneuerbarer Energien zu erleichtern und Synergiepotenziale frühzeitig zu identifizieren und zu nutzen.
Projektziele
Zentrale Projektziele sind unter anderem:
- Die gemeinsame Nutzung von Netzverknüpfungspunkten durch Solar- und Windkraftanlagen sowie die verbesserte Einbindung dezentraler Erzeugungseinheiten.
- Der Dialog zwischen Projektentwicklern, Netzbetreibern und Genehmigungsbehörden, um frühzeitig Planungssicherheit zu schaffen.
- Die Inhalte des Netzausbaugipfels sowie die im Memorandum of Understanding formulierten Vorhaben in die Praxis überführen.
- Die vorausschauende Einbindung künftiger Regionalplanungen.
Das Projekt leistet zudem einen Beitrag zur sektorübergreifenden Energiewende – durch die gezielte Unterstützung der Sektorenkopplung in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität.
Aufbau eines landesweiten Dialograhmens
Die Lösungsstrategie von SyNEA sieht den Aufbau eines landesweiten Dialograhmens vor, der eine strukturierte Abstimmung zwischen Erneuerbare-Energien-Projektierern und Netzbetreibern ermöglicht. Ziel ist es, Netzanschlussprozesse transparenter zu gestalten und bestehende Hürden frühzeitig zu erkennen. Regionale „Kümmerer“ sollen als Schnittstelle zwischen den Akteuren fungieren und die Prozesse vor Ort begleiten. Modellprojekte dienen dabei als Praxisbeispiele zur Veranschaulichung möglicher Entlastungsmaßnahmen, wie etwa der Optimierung bestehender Umspannwerke oder dem Einsatz von Batteriespeichersystemen. Zudem wird die Entwicklung gemeinschaftlich genutzter Umspannwerke und Speicherlösungen angestrebt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung bei Genehmigungsverfahren, insbesondere durch die Förderung eines einheitlichen Verständnisses aller Beteiligten. Dies ist im Rahmen von Workshops geplant, die sich an die jeweils zentralen Akteure richten.
Darüber hinaus gibt es gemeinsame runde Tische, um die gewonnenen Erkenntnisse zu bündeln, gemeinsame Herausforderungen zu identifizieren und erste Lösungsansätze in einem koordinierten Dialog zwischen allen Beteiligten weiterzuentwickeln.